Die Immobilienstimmung im Großraum Dresden
Die Immobilienbranche in Sachsen erlebte in den vergangenen Jahren einen starken Aufschwung, doch inzwischen hat sich die Stimmung getrübt. Angesichts gestiegener Hypothekenzinsen stellen sich viele Menschen die Frage, ob es noch sinnvoll ist, in Immobilien zu investieren. Trotz des Rückgangs der Immobilienpreise in der Region Dresden gibt es heute mehr Verkäufer als noch vor einem Jahr. Es wird erwartet, dass einige Kreditnehmer in den kommenden Jahren Probleme bei der Anschlussfinanzierung haben könnten. Die Banken hingegen sehen der Situation gelassen entgegen und gehen nicht von außergewöhnlichen Kreditausfällen aus.
Die Immobilienpreise sind in den letzten Jahren stetig gestiegen, aber das Volumen der Transaktionen ist gesunken. Ein Immobilienboom ist quantitativ geprägt. Es wurden aber weniger Immobilien verkauft. Unabhängig davon, ob es sich um hochpreisige oder niedrigpreisige Immobilien handelt, haben die Menschen ungern verkauft. Dieser Umstand wird mit dem Hintergrund der Negativzinsen erklärt. In Zeiten niedriger Zinsen war es nicht attraktiv gewesen, viel Geld auf dem Konto zu halten. Dies könnte eine treibende Kraft für das gestiegene Interesse an Immobilien in der Vergangenheit gewesen sein.
Hausverkäufe aufgrund hoher Energiekosten
Immobilienmakler sehen keine erstarrte Situation, in der Verkäufer und Käufer zögern. Im Gegenteil, eigentlich gibt es mehr Menschen, die verkaufen möchten als noch vor einem Jahr. Und das aus verschiedenen Gründen. Einige verkaufen ihre Häuser aufgrund der gestiegenen Preise, wobei vor allem die Energiekosten eine Rolle spielen. Andere möchten möglicherweise in eine andere Region ziehen, vielleicht sogar ins Ausland. Dieses Phänomen ist in letzter Zeit ziemlich häufig aufgetreten.
Die Makler erwarten mögliche Schwierigkeiten für heutige Immobilienkäufer, wenn sie in ein paar Jahren eine Anschlussfinanzierung benötigen. Einige Personen, die vor zwei oder drei Jahren ihr Haus oder ihre Wohnung zu einem Zinssatz von einem Prozent finanziert haben, könnten Probleme bekommen, wenn der Zinssatz dann vielleicht bei acht Prozent liegt. Das wird sich nicht jeder leisten können. Die steigenden Zinssätze könnten somit für manche Käufer zu einer finanziellen Belastung werden.
Optimistischer Blick der Banken auf die Kreditlage
Die Banken, zeigen sich in dieser Hinsicht zuversichtlich. Sie betrachten die Kreditwürdigkeit der Kunden sogar unter Szenarien mit höheren Zinsen und Einkommensschwankungen und kalkulieren somit ein mögliches Risiko mit ein. Darüber hinaus muss eine Umschuldung nicht zwangsläufig zu höheren Kreditkosten führen. Wer beispielsweise vor 15 Jahren einen Baukredit aufgenommen hat und in der heutigen Zeit umschuldet, kommt mit seinem Zinssatz sogar günstiger weg. Die Banken registrieren zwar den aktuellen Rückgang auf dem Immobilienmarkt, allerdings machen steigende Preise noch keine Immobilienblase.
Rückgang bei Immobilienkrediten
Die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt zeigt sich auch in den Zahlen der vergebenen Immobilienkredite in Deutschland. Laut Daten der Deutschen Bundesbank ist das Neukreditvolumen für private Baufinanzierungen von 32,3 Milliarden Euro im März 2022 auf 18,5 Milliarden Euro im August 2022 gesunken.
Immobilien als Schutz vor Inflation
Trotz der gestiegenen Hypothekenzinsen sind Immobilien, insbesondere aufgrund der anhaltend hohen Inflation, weiterhin als eine sinnvolle Investition. Immobilien sind der beste Schutz vor Inflation. Allerdings erfordert diese Form des Inflationsschutzes auch das entsprechende Kapital.
Einfach erklärt, wie ein Immobilienkäufer von der Inflation profitieren kann: Wenn ein Kunde beispielsweise eine Million Euro über 10 Jahre leiht, zahlt er durch die Inflation bedingte Entwertung mit günstigerem Geld zurück. Diese Dynamik kann Immobilien als eine Absicherung gegen den Wertverlust des Geldes in Zeiten hoher Inflation attraktiv machen.